Salzfass, hergestellt um 1540
Gold / Emailiert; 33.5 cm lang

Benvenuto Cellini hat die Hauptfiguren aus jeweils einem einzigen Stück
Goldblech getrieben und hat folgende Angaben zur Herstellung gemacht:
  

 

   
Das Blech wird wechselseitig nach oben wie auch nach unten getrieben.
 
 
  Das Volumen des Reliefs wird so
allmählich in die Höhe gebracht.

 

 

Ist die Hammerarbeit weit fortgeschritten, wird die Figur hinter dem Körper zusammengezogen

Sowohl Neptun, der Meeresgott, wie auch Tellus, die Erdgöttin, werden mit Treibpech ausgefüllt und mit Punzen modelliert, dann wird der Kitt wieder ausgelassen. Die Figur wird nun vollends hinten eingeschnürt und vom Grundblech abgetrennt, sodann wird die Naht dort verlötet.

Cellini beschreibt die Herstellung ausführlich in seinem Buch
«Abhandlung über die Goldschmiedekunst und die Bildhauerei»
Kapitel XII; Minuteriearbeit:

«Nachdem man ein Wachsmodell hergestellt hat, nimmst du eine Goldplatte, dünner gegen den Rand hin, etwas dicker in der Mitte und beginnst diese abwechselnd von vorn und von hinten mit den Hämmer und Punzen dem Modell gemäss aufzubeulen, auch bedienst du dich der verschiedenen Ambosse die wir "Caccianfuori" nennen. Ist die Relieffigur in die Höhe gebracht bis sie sich vom Grunde abwölbt, wird das Material zwischen den Beinen, Armen und hinter dem Kopf eingeschnürt. Das Hochrelief wird nun mit Treibpech ausgefüllt, fertig modelliert und der Kitt wieder ausgelassen. Nun wird das Gold vollends hinter dem Körper zusammengezogen, so dass es sich beidseitig berührt. Dann schneidest du das zwischen den Gliedern verbleibende vom Goldfeld sorgfältig heraus. Ist dies geschehen schliesse die Lücken hinter den Beinen, Armen, Kopf und Rücken vollends und zwar jetzt losgelöst vom Goldgrund. Ist die Arbeit zu diesem Punkt gebracht wird alles verlötet.»